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 Cats
Schrecken der Jellicles Offline




Beiträge: 175

05.07.2004 11:11
Lynn Antworten
Ich habe auch mal eine Geschichte geschrieben, und möchte sie hier mal veröffentlichen. ________________________________________________________________________ An einem schönen Tag gab es auf dem Jellicle-Schrotthaufen ein großes Ereignis. Eine Feier zum Ehren des Heavyside Layer wurde in der Mitte der Müllheide aubgehalten. Die Jellicles tanzten und sangen und in ihrer Mitte war ein großes Feuer entfacht worden. Alle Jellicles feierten - nein, halt, nicht alle. ,,Hey, Lynn, willst du heute nicht mitfeiern ? Es wird dir Spaß machen ! Och komm schon !'' Coricopats Stimme kam aus einer Höhle am Rande des Schrotthaufens. Eine zweite Stimme folgte. ,,Gi !'' Diese Stimme gehörte Lynn, einer jungen, Jellicle mit silbernen Fell, die, anders als die anderen jungen Jellicles lieber allein und in völliger Ruhe lebt. Sie bekam öfters Besuch von der Gumbi, weil sie versucht, Lynn von ihrem schlimmen Trauma vor 6 Jahren heilen wollte. Da musste sie nämlich mitansehen, wie ihre Eltern - in Katzengestalt natrülich - von einem Jäger erschossen worden sind. Seitdem war sie nur in der Höhle und war selten an der frischen Luft. Die Jellicles machten sich große Sorgen um sie. Old Deuteronomy weiss auch nicht mehr weiter, wass sehr selten vorkommt. ,,GI !!!!! KSSST !!!!!'' Coricopat verschwand schnell aus der Höhle. Draußen wurde er schon von der Gumbi erwartet. Sein Blick verriet ihr alles. ,,Man, die Kleine macht mir echt Sorgen. Sie ist 12, geht nicht raus, ist still und ganz allein. Ich muss echt mal mit Old Deuteronomy reden, dass ist ja nicht mehr normal.'' Die beiden gingen zum Haus von Old Deuteronomy. Als sie ausser Hörweite waren, kam ein klagender Gesang aus der Höhle. ,,Aiee m-mou......Lilten alo'lay......Lilten sees, Lilten awes, Lilten Kine, Lilten way.......Aiee m-mou......'' Die Gumbi steuerte geradewegs auf das Haus von Old Deuteronomy zu. Dieser saß noch auf seinen Thron und ruht sich aus. Als die Gumbi eintrat, schaute er ihr in die Augen, prüfend und fragend zugleich. Aber ihr Blick verriet alles. ,,Wieder verjagt, was ?'' fragte Old Deuteronomy und schaute besorgt. ,,Bitte, wenn du es schaffst, sie mal hierherzubringen, dann schaff ich es vieleicht, dass sie wieder normal wird....'' ,,Naja, ich glaube, wir können nichts mehr tun. Aber ich werde es versuchen.'' sagte die Gumbi und verließ Old Deuteronomys Haus. ,,Aiee m-mou......Lilten alo'l...'' Der Gesang starb abruppt ab, als sich die Gumbi näherte. Sie öffnete die Tür und trat langsam ein. Aber sie sah Lynn nicht. Als sie wieder rausgehen wollte, hörte die Gumbi noch ein Geräusch und drehte sich um. In eine Ecke gedrückt, halb verschlungen von der braunen Wand, war Lynn. Als die Gumbi auf sie zukam, entwand sich ein warnendes Zischen aus ihrer Kehle. Aber die Gumbi kam immer näher. Als die sie sie am Arm anfasste, kollabierte Lynn und brach in Schreckensschreie aus. Sie warf ruckartig den Kopf hin und her und versuchte, sich aus dem klammernden Griff der Gumbi zu befreien. Aber die Gumbi packte noch mit der anderen Hand an. Ein Bruchteil einer Sekunde kämpfte Lynn noch, dann ergab sie sich und hing schlaff in ihren Armen. Die Gumbi konnte es nicht sehen, wie sie sich totstellte, sich ergab, aber sie brachte Lynn aus der Höhle hinaus. Sie nahm sie auf ihre Arme und die anderen Jellicles beobachteten das Geschehen. Alle machten Platz, und mitleidige Blicke trafen Lynn. Diese lag mit geschlossenden Augen in den Armen der Gumbi, stellte sich tot, wie ein wildes Tier. Die Gumbi betrat das Haus von Old Deuteronomy. Der stand ruckartig auf, als er Lynn sah. ,,Ist sie.....?'' ,,Nein, sie lebt noch. Wie ein wildes Tier stellt sie sich tot. Als ich sie berührte, ist sie kollabiert und davor hat sie mich angefaucht. Dieses Trauma hat sie immer noch nicht verkraftet. Sie tut mir so leid. Und dann verschanzt sie sich auch noch in der Höhle. Man kann sagen, sie hält sich selbst gefangen, äusserlich sowie seelisch. Ich würde sie ja gern aufnehmen, aber das würde sie nicht aushalten.'' sagte die Gumbi. Old Deuteronomy gab ihr einen Wink Lynn auf seinen Schoß zu legen. Darauf bewegte Lynn sich, kuschelte sich in das weiche Fell des Alten und begann einen Klagegesang. ,,Do' n ik' n ik' n do. Do' n ik' n do...... Lilten alo'lay, Lilten sees.......Aiee m-mou....'' sang sie. Ihre Stimme war fein und silbrig, aber gut zu verstehen. ,,Lynn.....Lynn.....Lynn'' sang Old Deuteronomy als zweite Stimme. Der Gesang schwebte aus der Höhle und die Feiernden hörten ihn. Sie wurden leiser und horchten. Da verstummte Lynn und hob ihren Kopf. Old Deuteronomy schaute ihr in die Augen. Da fing Lynn an zu zittern und begann, kurze Schreie auszustoßen, die einen Panikanfall einleiteten. Sie raffte sich hoch. Als Old Deuteronomy aufstehen und sie zurück in seine Arme ziehen wollte, kollabierte Lynn und schrie aus voller Kehle. ,,GI !!! GI !!! AAAHHH !!!!! GI !!!! KSSST !!!!!'' schrie sie. Old Deuteronomy wollte sie mit ruhigen Worten beruhigen. ,,Lynn, ganz ruhig !!'' sagte er leise. Lynn hörte auf zu schreien, aber stieß ein schreckliches Heulen aus, ein Schrei aus Kummer und Verzweiflung. Dieser Laut schien sich wie ein Messer in Old Deuteronomys Herz zu bohren. Lynn brach zusammen, aber als die Gumbi sie hochheben wollte, schoss sie zur Seite und stürzte aus der Höhle, mit Tränen in den Augen. Die Jellicles machten schnell Platz und Lynn verschwand in ihrer Höhle, wo man sie schluchzen hörte. ,,Was war dass ?'' fragte die Gumbi und starrte auf den Ausgang. ,,Sie wurde von ihren Gefühlen überwältigt. Diese Gefühle kannte sie nicht, wusste nicht, was sie tun sollte. Das erklärt den Panikanfall.'' sprach Old Deuteronomy leise und ließ den Kopf hängen. Mr. Mistoffelees kam herein. ,,Lynn ist wieder in ihrer Höhle und weint. Es geht iht überhaupt nicht gut. Ich habe mit meiner Zauberkraft mal hineingeschaut. Sie hockt in einer Ecke, zittert wie verrückt und schluchzt.'' Old Deuteronomy schaute auf. ,,Sie hatte einen Gefühlsausbruch. Lassen wir sie erstmal in Ruhe.'' ,,Ausserdem redet sie in einer anderen Sprache mit sich selber. Ich glaube, sie kann keine andere Sprache. Sie hat eine eigene Sprache entwickelt.'' fügte Mr. Mistoffelees noch hinzu. ,,Eine andere Sprache ?'' fragte die Gumbi ungläubig, ''Naja, Coricopat hat mir auch erzählt, dass sie ihn angefaucht und , gi ' gesagt. Und der Gesang....'' Old Deuteronomy wurde nachdenklich. ,,Gut, also geht bitte hinaus, ich möchte nachdenken. Ich komme später zum Fest.'' Lynn stürzte Hals über Kopf in ihre Höhle und drückte sich in eine Ecke. Tausend Gefühle waren bei ihr ausgebrochen. Diesen Druck hielt sie nicht aus und schluchzte erbarmungslos. Sie zitterte, hatte Angst vor der Welt. ,,Lynn, nai aga, lissa kinami. Liba han trone mina Tena, mina rona Tena. Ala aga. Nai aga Lynn. Sin ina mina ug. Lissa kinami. Nai aga.'' Es war ein ruhiges Lied, kein Trauergesang, es war eine Beruhigung. Nach und nach beruhigte sie sich auch wieder. Langsam ging sie zum Ausgang der Höhle, der mit einem großen Holzbrett abgesperrt war, und schob das Brett beiseite. Sie hörte die Musik und die singenden Jellicles. Sah die Schatten. Lichter. Freude. Vorsichtig setzte sie einen Fuß ins Freie. Der andere Fuß folgte und langsam ging sie auf die Mitte des Schrottplatzes zu. Mit großen Augen beobachtete sie die Feier. Mr. Mistoffelees schaute in ihre Richtung. Er erstarrte und blickte ihr in die Augen. Dann ging er langsam auf die Gumbi zu und flüsterte ihr etwas zu. Lynn schwand zwischen Angst und Neugierde. Ihre staunenden Augen beobachteten alles. Die ausgelassenden Jellicles, das große Feuer, das vor sich hin prasselt und lauschte der Musik und den Stimmen. Sie bekam Lust, da mitzusingen und ihre Neugierde besiegte ihre Angst. Vorsichtig und leicht misstrauisch ging sie auf einen schwarz-weißen Kater zu. Der sah sie und wurde ruhig. Lynn erstarrte und schaute ihm in die Augen. Munkostrap wusste, dass er sich ruhig verhalten musste und hockte sich langsam hin. Aber da kam die Gumbi vorbei und tippte Munkostrap auf die Schulter. Als Lynn die Gumbi sah, fror sie am Boden fest. Sie kannte diese Person, es war die, die sie gedemütigt und verschleppt hat. Lynn schrie vor Schreck auf. Die Jellicles stoppten ihren Tanz und schauten, was geschehen war. Lynn war am Boden in Schleichhaltung erstarrt und schaute die Gumbi an. Sie zitterte. Lynn wollte wieder in ihre Höhle laufen, aber als sie herumwirbelte und begann zu laufen, prallte sie gegen Mr. Mistoffelees. Das gab ihr den Rest. Ihre Hände droschen auf sie ein, sie schlug sich wilden Panikanfall auf ihre Wangen und Schläfen, als wolle sie sich selbst bewusstlos schlagen. Mr. Mistoffelees konnte nicht anders. ,,NENTARKI !!! !!!'' donnerte er und ein roter Blitz traf Lynn. Ohnmächtig sackte sie zusammen. Mr. Mistoffelees und die Gumbi stürzten auf sie zu. ,,JA BIST DU DENN JETZT VÖLLIG VON DER ROLLE, SAG MAL !!!! DU KANNST SIE DOCH NICHT EINFACH SCHOCKEN !!!!!!'' brüllte die Gumbi und gab Mr. Mistoffelees eine Ohrfeige. Dann begann sie mit der Versorgung und legte Lynn in die stabile Seitenlage. Old Deuteronomy schritt energisch zum Platz. ,,WAS IST DEN HIER LOS ?'' rief er und schaute von der Gumbi zu Mr. Mistoffelees zu Lynn. ,,Ja zum Teufel, Lynn hat sich mal aus der Höhle getraut. Dann ist sie in einen Panikanfall hineingeraten und der bescheuerte Zauberkater hat sie geschockt !!!'' kreischte die Gumbi aufgebracht und fühlte Lynns Puls. ,,WAS ZUM DONNERWETTER !!! MISTO, ERKLÄR MIR DAS BITTE !!!'' brüllte Old Deuteronomy und war wütend wie schon lange nicht mehr. ,,Sie hätte sich selber bewusstlos geschlagen ! Ich wollte nur helfen !'' protestierte Mr. Mistoffelees. ,,Vieleicht aber auch nicht ! Sie weiss, was sie tut !!!'' sagte Old Deuteronomy und seine Stimme klang eindeutig wütend. Lynn bewegte sich und schlug die Augen auf. Als sie Old Deuteronomy, die Gumbi und Mr. Mistoffelees in ihrer Nähe erkannte, wollte sie aufstehen und davonlaufen, aber Old Deuteronomy drückte sie leicht auf den Boden. ,,Lynn, beruhige dich, bitte.'' flehte er. ,,Aga. Lynn aga. Rona aga. Lynn rona, rona aga.'' keuchte sie und spannte sich an wie eine Sprungfeder. ,,Es wird alles gut, Lynn. Bitte, beruhige dich und bleib liegen. Wir wollen dir helfen, dass ist alles.'' sagte Old Deuteronomy langsam und deutlich. ,,I get fu ala zie. Mi Ma un mi Pa get fu ala zie. Mi Ma un mi Pa sid bi da Han, bi de liba Han.'' Old Deuteronomy schaute verwirrt. ,,Was hat sie gesagt ?'' ,,Ich weiss es nicht '' sagte Tantomile, die sehr gut andere Sprachen sprechen konnte ,,Ich kenne diese Sprache nicht. Sie hat eine eigene Sprache entwickelt.'' Lynn schaute nervös von einem zum anderen. Sie bekam höllische Angst, sie war so nah bei den Jellicles. Das brachte sie durcheinander. Sie krümmte und wand sie unter dem Griff von Old Deuteronomy. ,,Lynn, bitte, beruhige dich ! Es ist doch alles gut !'' sagte Old Deuteronomy eindringlich. Aber Lynn hörte nicht mehr zu. Sie wollte weg von diesem Ort, wollte wieder in ihre Höhle. Wild trommelte sie auf sich ein, als wolle sie sich das Herz aus dem Leibe reißen. Dabei heuelte sie wie ein gequälter Hund. Old Deuteronomy konnte diesen Anblick der reinsten Verzweiflung nicht mehr ertragen. Er schloss die Augen und strich Lynn vorsichtig übers Fell. Ruckartig zog er seine Hand weg und wand sich ab. Lynn schnellte in die Höhe und raste auf ihre Höhle zu. Mr. Mistoffelees schaute ihr nach. ,,Lynn, komm zurück ! Lynn !!!!'' rief er. Aber Lynn kam nicht zurück. Sie hatte Angst, teuflische Angst. Sie hatte vollkommen den Kopf verloren. Als sie in ihre Höhle stürzen wollte, flog auf einmal durch Mr. Mistoffelees Zauberkraft die Tür vor den Eingang. Lynn stoppte und versuchte, das Brett zur Seite zu ziehen. Verzweifelt hängte sie sich an die Tür und zerrte, aber das Brett blieb davor. Die Gumbi wollte sie beruhigen und zurückbringen zu den anderen, aber als sie sich näherte, schoss Lynn an ihr vorbei in den Wald. Die Gumbi rannte ihr Hals über Kopf nach. der Teppich aus Piniennadeln dämpfte ihre ohnehin schon leisen Schritte. Äste strichen ihr durchs Gesicht und hinterließen Kratzer auf ihrem Fell. Aber sie konnte Lynn nicht finden. Sie drehte sich um und ging wieder zurück. Es dauerte lange, sie war sehr weit in den Wald eingedrungen. Als sie dann am Schrotthaufen angelangte, trafen erwartungsvolle Blicke sie. Aber ihre Haltung verriet alles in Bezug auf Lynn. ,,Sie kennt den Wald zu gut. Sie kennt ihn sogar besser als wir alle zusammen. Aber wir sollten Wachen aufstellen, die beobachten, ob sie in die Höhle zurückkehrt oder ob sie im Wald bleibt. Ich hoffe ersteres, aber bei ihr kann man nicht sicher sein. '' erklärte die Gumbi und schaute betrübt auf den Boden. ,,Warum Wachen ?'' fragte Munkostrap ,, Wir können doch morgen sehen, ob sie da ist oder nicht ?'' ,,Munko, versteh, '' sagte Old Deuteronomy ,,Man kann sehen, wann sie zurückkommt und was sie macht !'' ,,Genau !'' rief die Gumbi und schaute sofort, wer eine Wache sein könnte. Nach ein paar Minuten wurden Tantomile und Coricopat ausgewählt. Nachdem sie ihre Stellungen eingenommen hatten, gingen alle in ihre Häuser und was es da sonst noch gab. Lynn versteckte sich in dem Wipfel einer großen Pinie. Unten konnte sie die Schritte von der Gumbi hören. Nach einiger Zeit verstummte das leise Geräusch von Jellicle-Pfoten auf Piniennadeln. Als sie wieder runterklettern wollte, kam das Geräusch wieder und mit einem gewagten Sprung verschwand Lynn zwischen den Blättern einer Weide, die neben der Pinie stand. Die Gumbi ging langsam in Richtung Jellicle-Schrotthaufen. Erleichtert ließ sich Lynn vom Baum runterrutschen. Mit einem dumpfen Aufschlag kam sie unten an. Aus Spaß schmiss Lynn sich in das Laub, was unter der Weide lag und versteckte sich darin. Kurz verharrte sie im Haufen, bis sie mit einem Schrei aus dem Laub hervorsprang und es sich von den Armen schüttelte. Wie ein wachsames Tier guckte sie sich blitzschnell um und huschte zielstrebig zu einem See, der versteckt von Pinien und Birken mitten im Wald lag. Ein grob gezimmerter Steg führte in den See hinein, bis dahin, wo das Wasser zu tief zum stehen war. Lynn schaute sich diese Idylle an. Diese unberührte Natur war ihr mehr wert, als alles andere. Sie betrat den Steg und lachte, als er unter ihren Füßen knarrte. Am Ende des Steges hielt sie an. Der See lag still da, nur ein Windhauch wellte das Wasser. Langsam drehte Lynn sich um und ließ sie rückwärts ins Wasser fallen. Als sie auf der Wasseroberfläche aufprallte, holte sie schnell tief Luft und tauchte eine atemberaubene Zeit, bis sie mit dem Kopf das Wasser durchstieß. Lynn schwamm zum Steg und zog sich mit einer raschen Bewegung aus dem Wasser. Ihr Atem ging schnell und sie glühte vom Schock des kalten Wassers in der warmen Nacht. Kurz schüttelte sie sich wie ein Hund und schlich wieder in den Wald. Sie wollte den Heimweg einschlagen, aber sie kehrte wieder um, weil sie befürchtete, dass diese orange-rote Jellicle sie wieder greift. Furchtlos ging sie durch den Wald, pfiff den Vögeln zu und träumte vor sich hin. Überall waren kleine Grashügel mit Höhlen, wo man sich kleine Elfen und Feen hineinträumen konnte. Erschöpft ließ Lynn sich auf einen Laubhaufen fallen und schlief ein. ,,Sie kommt nicht !'' ,,Merk ich selber !'' ,,Ich glaube nicht, dass sie noch kommt, Tanto.'' ,,Man Corico, wirst du müde ?'' Flüsterne Stimmen waren bei Lynns Höhle zu hören. Tantomile und Coricopat hatten sich in einem Lorbeerbusch versteckt, der nahe bei der Höhle wuchs. ,,Tanto, du kannst machen, wass du willst, aber ich gehe in den Wald und suche sie !'' ,,Man, Corico, niemand ist so doof wie du ! Wenn die Gumbi sie nicht gefunden hat, wie willst du sie dann finden ?'' ,,Die Gumbi ist alt. Ich bin außerdem fitter als sie. Ich gehe, und wenn jemand kommt, sag, ich bin .... äh, ja also, ich bin weg.'' Und bevor Tantomile noch irgentetwas machen konnte, war Coricopat zwischen den Bäumen und Büschen verschwunden. ,,Oh, Corico, echt, du bist das Letzte !'' seufzte Tantomile und schaute ihm nach. Coricopat rannte zwischen den Bäumen hindurch. Überall waren Äste, es schien, als ob sie ihn griffen, als ob sie ihn hinfort zerren wollten, aber Coricopat lief und lief. Seine Pfoten berührten kaum noch den Boden. Er wusste, dass er sie in dieser Geschwindigkeit nicht finden konnte, aber er rannte trotzdem weiter. Ein dicker Ast lag im Weg. Bevor er bremsen konnte, fiel er über ihn. Sein Kopf schlug auf und alles wurde schwarz um ihn. Als er wieder aufwachte, schaute er in besorgte, große Jellicle Augen. Lynn hatte ihn bei seinem Lauf durch den Wald gehört und ist aufgewacht. Sie fand ihn dort am Boden liegen und hatte ihn zum See gebracht. ,,Lynn !'' Coricopat wollte seinen Augen nicht trauen, ,,Bist du es ?'' Ein Lachen beantwortete seine Frage. Das Lachen klang leise und wie eine kleine Silberglocke. Er richtete sich auf und Lynn zuckte zurück. Aber sie wusste, dass er ihr nichts tun würde. Sie krabbelte auf ihn zu, vorsichtig und aufmerksam. Als sie ein halben Meter von ihm entfernt war, streckte sie ihre Hand mit der Handfläche nach außen nach Coricopat aus. Dieser legte seine größere Hand auf die ihre. Sie verflochten die Finger wie zu einem Gebet. ,,We do heit ?'' ,,Ich bin Corico.'' Coricopat sagte nicht seinen ganzen Namen, der wäre zu lang. Lynn schaute ihm fragend in die Augen. ,,Enja komm hesu mi. Co'ico de Enja ?'' Coricopat konnte ihre Worte nur wiederholen. ,,Co'ico de Enja.'' Als Antwort überzog ein goldenes, warmes Lachen ihre Züge. Sie zog ihre Hand zurück und verflocht ihre beiden Hände ebenso. ,,We Ma komm, si spek Gehi di' Jelli'es, si ....'' Ihre Stimme schlug um, als immitierte sie eine andere Stimme. ''Lynn, blita hel' mi, i ka' ni me.'' Coricopat war verloren in diesem Geflecht aus Worten. Lynn schaute ihm in die Augen. ,,Co'ico de Enja ?'' Coricopat nickte zustimmend. ,,Corico de Enja.'' Lynn lachte fröhlich, als hätte sie einen Freund gefunden. Coricopats Herz flog ihr zu. Lynn nahm seine Hand und zog ihn auf den Steg. Sie deutete mit dem Finger auf die verschiedenen Einzelheiten des Ufers und der Umgebung. Coricopat schaute es sich staunend an. Er bestaunte die Blumen, die nah am Ufer wuchsen, bestaunte die von Blitz gespaltete Birke auf der anderen Seite des Sees, und er bestaunte das da liegende Wasser. Lynn setzte sich auf das letzte Holzbrett und winkte Coricopat zu sich herunter. Vorsichtig berührte sie die Oberfläche des Gewässers und machte kleine Wellen, die langsam größer wurden und über den See kräuselten. Lynn stand auf und erschreckte damit Coricopat, der dadurch ins Wasser fiel. Lynn lachte laut, aber Coricopat spritzte sie nass. Lynn ließ sich wieder rückwärts ins Wasser fallen und tauchte atemberaubend lange. Die beiden Jellicles nahmen sich an der Hand und so schwammen sie im See herum. Dann ließen sie sich an das Ufer spülen und schüttelten sich das Wasser vom Körper. Coricopat fasse Lynn an der Hand. ,,Wollen wir zum Schrottplatz zurück ?'' Lynn nickte langsam und ihr Gesicht zeigte keine Gefühlsregung. Aber nach ein paar Augenblicken lächelte sie wieder und zusammen gingen sie in den Wald, der von der aufgehenden Sonne erhellt wurde. ,,Tantomile, wo ist Coricopat ?'' fragte die Gumbi. ,,Er ist in den Wald gegangen.'' ,,Er sucht Lynn.'' ,,....Ja....'' Die Gumbi schaute zum Wald. ,,Gehen wir. Wenn er sie gefunden hat, wird er sich melden.'' Die Gumbi ging wieder, zusammen mit Tantomile, die sich noch einmal umwante, aber mit der Gumbi verschwand. Sie trafen Old Deuteronomy, der zu Lynns Höhle ging. Die Gumbi sagte Old Deuteronomy zwar, dass sie noch nicht da ist, dafür aber Coricopat sie suchen gegangen ist, aber er ging trotzdem hin. Er setzte sich neben die Höhle. ,,Old Deuteronomy !'' Ein Ruf ließ ihn aufblicken. Das Bild, wass sich ihm bot, ließ ihn staunen. Coricopat kam mit Lynn an der Hand auf ihn zu. Lynn schien nervös, aber sie vertraute Coricopat und ging mit ihm zu dem Jellicle Oberhaupt. ,,Coricopat, träum ich ! Lynn vertraut dir ?'' sagte er ungläubig. ,,Nein Nein, du bist ganz wach ! Lynn ist ganz nett, wenn sie einem vertraut.'' flüsterte Coricopat Old Deuteronomy zu, während Lynn vorsichtig näher kam. ,,Lynn, komm her !'' rief Coricopat. Lynn nahm ihren ganzen Mut zusammen und ging zu den beiden hin. Coricopat setzte sich neben Old Deuteronomy hin, und Old Deuteronomy klopfte neben sich auf den Boden. Lynn ließ sich vorsichtig nieder. ,,Lynn...was ist nur los mit dir ?'' seufzte Old Deuteronomy. ,,Mi Ma un mi Pa get fu ala Zie. Un i bin elan in de Dunnei.'' sagte Lynn traurig und senkte ihren Kopf. Coricopat setzte sich neben sie und nahm sie in den Arm. ,,Was könnte das bedeuten ?'' ,,Ich weiß es nicht.'' sprach Old Deuteronomy. Lynn deutete auf die komplizierten Schatten der Bäume. ,,Lissa bine, do'kay ?'' Da hatte Coricopat eine Idee. ,,Lynn, was heißt lissa ?'' Lynn nickte und machte sich ganz klein, benutzte ihren Körper zur Demonstration. ,,Lissa Lynn.'' Dann stand sie auf, zog die Schultern zurück und straffte sie an, machte sich so groß wie möglich. ,,Rona Lynn.'' Coricopat nahm ein kleines Eichenblatt. ,,Lissa ?'' Lynn nickte. Dann nahm er ein Roteichenblatt. ,,Rona ?'' Lynn nickte wieder. ,,Do'kay.'' ,,Und do'kay heißt Okay.'' vervollständigte Old Deuteronomy. ,,Und was heißt bine, Lynn ? Bine ?'' Lynn ging zum Waldrand und lehnte sich mit geschlossenen Augen gegen den Stamm und klopfte vorsichtig darauf. ,,Bine heißt Baum. Ein Baum im Wind.'' sagte Old Deuteronomy. ,,Bine ina win.'' Jetzt meldete sich Coricopat. ,,Baum im Wind.'' Er sprach jedes Wort deutlich aus. ,,Bau inne win ?'' ,,Ja, so ist das richtig.'' Coricopat lächelte glücklich. ,,Lynn, wollen wir mal in den Schrottplatz gehen ?'' Lynn schaute ihn verständnislos an. Coricopat nahm Lynn an der Hand und Old Deuteronomy blieb bei der Höhle. ,,Es geschehen noch Wunder. Lynn vertraut.'' Lynn blickte mit staunenden Augen den Rand des Schrottplatzes an. Coricopat zog ein wenig an ihrer Hand und vorsichtig betraten beide den Hauptweg. Lynn schaute sich um und wünschte sich noch drei Augenpaare mehr. Alles war so interessant. Sie konnte nicht glauben, dass sie hiervor Angst gehabt hatte. Ein Lachen zeigte sich auf ihrem Gesicht. Die anderen Jellicles wollten ihren Augen nicht trauen. Aber sie lachten und freuten sich. Aber da kam die Gumbi, und Lynn konnte die ja überhaupt nicht ausstehen. Sie krümmte sich und nahm eine Abwehrposition ein. Ein Zischen wand sich aus ihrer Kehle, es klang wie eine wütende Klapperschlange. ,,Lynn, was hast du ?'' fragte Coricopat besorgt. ,,Gi !'' zischte Lynn und stieß mit ihrem Kopf wüst in Richtung der Gumbi, die verständnisvoll da stand. ,,Corico, sie hasst mich, du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Ich gehe.'' Langsam ging die Gumbi rückwärts in die Jellicle Menge. Als sie außer Sichtweite war, beruhigte Lynn sich. Aber sie drehte sich um und ging zu ihrer Höhle, Coricopat hinter sich. Old Deuteronomy saß da immer noch und lächelte. Lynn breitete plözlich die Arme aus, als wollte sie die Bäume im Licht der Mittagssonne umarmen. Dann fing sie an mit klarer, silbriger Stimme zu singen. ,,Midnight, not a sound from the pavement, has the moon lost her memory ; she's smiling alone....'' Sie sang das Lied ,,Memory'', welches Grizabella gesungen hatte. Das war schon fast ein Jahr vorbei, aber sie konnte sich an jedes Wort erinnern. Coricopat sang mit, so gut er konnte und beide wirbelten herum. Lynn befand sich in einem Glücksrausch und lachte und sang. Als das Lied vorbei war, rannte sie in den Wald hinein. Coricopat lief hinterher. Sie stoppten erst beim See. ,,Co'ico, mi Ma un mi Pa get fu ala Zie, komm mid 'u Ma un Pa. Lissa kinami, do'kay ?'' ,,Do'kay.'' Lynn ging in zur gespaltenden Birke und trat auf einen Haufen Erde, der sofort zusammen brach. Ein Tunnel zeigte sich und Lynn stieg hinab. Nach kurzem Zögern folgte Coricopat. Der schmale Gang war stockfinster und sogar Coricopat konnte kaum was sehen. Wenn er aber gesehen hätte, Lynn den Gang gemeistert hatte, hätte er es nie zugegeben, den sie hatte die Augen geschlossen. Nach ein paar Minuten kamen sie an einen großen, runden Raum, wo Lynn auf die gegenüber liegende Seite ging. Coricopat folgte ihr und als er sah, wohin sie gingen, stockte ihm der Atem. In einem natürlichem Regal lagen zwei Skelette. Die Skelette von ihren, Lynns, Eltern. Lynn saß da und streichelte den morschen Wangenknochen des kleineren Skelettes. ,,Ma.'' Coricopat kam zu ihr und streichelte die Stirn des größeren Skelettes, machte ihre Liebkosung so gut wie möglich nach. ,,Pa ?'' Lynn nickte. Nach einiger Zeit schlichen sie sich wieder aus der Höhle zum Schrottplatz. Lynn huschte in ihre Höhle und verbarikatierte sich darin. Coricopat ging zum Stamm. Munkostrap kam ihm entgegen. ,,Old Deuteronomy will dich sprechen.'' sagte er und verschwand. Coricopat wusste, er wollte über Lynn reden und er rannte zum Haus, wobei er Charbucketty umrannte. Keuchend bleib er vor dem Haus Old Deuteronomys stehen. Während er seine schmerzende Seite massierte, rief ihn Old Deuteronomy. ,,Corico, komm doch herein !'' Er folgte der Einladung und trat ein. Old Deuteronomy saß auf seinem Thron und schaute ihn an. Ein glückliches Lächen spielte um seine Lippen. ,,Corico, wie ist es dazu gekommen, dass Lynn dir vertraut ? Bitte, erzähl mir ganz genau alles, was passiert ist.'' Coricopat erzählte es. Er wiederholte die Worte Lynns, als sich ihre Hände verflochten hatten, erzählte vom See und ihrem Einklang mit der Natur. Er erzählte von den Skeletten ihrer Eltern, die sie so zärtlich behandelte, als wären sie noch am Leben. Am Ende der Erzählung verstummte Old Deuteronomy nachdenklich. ,,Langsam reiht sich alles aneinander. Lynn wollte ihr Geheimnis nur demjenigen zeigen, mit dem sie Freundschaft geschlossen hat. Ihrem Freund, also du.'' ,,Ich bin kein Freund von ihr.'' ,,Du bist keiner ?'' ,,Nein. Co'ico de Enja. Ich bin ein Engel.'' Old Deuteronomy lachte auf. ,,Da sieht man, dass sie einen Sinn für Humor hat !'' Coricopat streckte Old Deuteronomy die Zunge raus. Da geschah etwas, womit keiner von beiden gerechnet hatte. Lynn stürzte in die Höhle und klammerte sich an Coricopat fest. Ihre Augen waren weit aufgerissen, sie befand sich in Panik. ,,Lynn aga, Co'ico !'' stammelte sie. ,,Lynn, was ist los ?'' fragte Old Deuteronomy und nahm Lynn in seine Arme. ,,MA'AVITY !!!!'' quitschte Lynn entsetzt, als große, schwarze Schatten durch die Türritzen lugten. Sie drückte sich an den Körper von Old Deuteronomy, suchte dortdrin Schutz. Lynn fing an, wild zu zittern, als gegen die Tür getreten wurde. Die beiden jungen Jellicles drückten sich in das Fell des alten, weisen Oberhauptes. Es krachte laut und die Tür zerbarst und fiel auf den Boden. 11 riesige, schwarze Kater amen herein und funkelten die Drei mit ihren kalten Augen an. ,,Ah, da haben wir auch zwei Jungkatzen ! Wie niedlich ! Habt ihr Angst ?'' sagte einer mit rauer Stimme und klang albern mütterlich. Die anderen lachten. Dann rollten sie blitzschnell ein Netz aus und warfen es über Old Deuteronomy, Lynn und Coricopat. ,,Lynn rona aga, Ol' Deu'eronomy !'' keuchte Lynn und riss ihre Augen auf. ,,Ich auch, Lynn.'' sprach Old Deuteronomy, und seine Stimme zitterte. ,,Kommt !'' befahl ein anderer der schwarzen Katern und gab den Gefangenden einen Stoß in die Rücken. Draußen stand der Al Capone der Katzenwelt, Macavity. ,,Na, Spaß dadrin ?'' fragte er höhnisch. ,,Eine Jellicle hier hat vorzeitlich den Heavyside Layer besucht und hat beschlossen, dazubleiben !'' Er wich beiseite. Am Boden lag der tote Körper Cassandras. ,,Sie hat ehrenwert gekämpft. Selbst ich ehre sie. Aber sie wollte es nicht anders. Also habe ich ihr die Kehle aufgeschlitzt.'' sprach Macavity. Cassandras toter Körper war blutüberströmt. Mr. Mistoffelees kniete neben ihr und warf Macavity verachtende Blicke zu, und war drauf und dran, ihm an die eigene Kehle zu springen, um das selbe zu machen, was er bei Cassandra gemacht hat. Lynn stieß ein warnendes Zischen aus, als Macavity sich näherte. ,,Ah, hier macht eine auf große Mutige ! Wie süß !'' lachte er. ,,Do Schuskal !!! Morder !!!!'' schrie sie wutendbrannt und kämpfte mit unsichtbaren Feinden. ,,Lynn, nicht ! Beruhige dich !!'' sagte Coricopat und nahm Lynn in seine Arme. Aber sie kämpfte weiter. Sie schlug um sich, drosch auf die Luft ein. Sie trat und schrie. Coricopat konnte Lynn nicht mehr halten und Lynn fiel hin. Macavity lachte Lynn aus. Da konnte Lynn sich nicht mehr bändigen. Wild schoss sie hervor und schlitzte das Netz auf. Macavity hatte damit nicht gerechnet. Lynn stürzte sich mit raubvogelartigem Geschrei auf ihn und zog mit ihrer Pfote 4 blutende Risse durchs Gesicht. Macavity stand einen Moment versteinert da, überrascht vom Geschehen, aber dann gab er Lynn eine Ohrfeige. Lynn ging zu Boden. Auf ihrer rechten Wange sah man den Abdruck von seiner Pfote. Macavity packte Lynn an der Kehle und hielt sie hoch. ,,Du bist kein Spielzeug, das muss man dir lassen. Aber du bist nervtötend und schon ein wahrzunehmender Gegner. Aber ich kann dich nicht am Leben lassen. Du bist eindeutig gegen mich und ich wollte dich doch so gern auf meine Seite ziehen. Aber das ist vorbei !'' zischte er und drückte Lynn die Luft ab. Ihre Gegenwehr wurde langsamer. Macavity drückte noch mehr und sie erstarb vollständig. ,,NEIN !!!!'' Mit einem lauten Schrei sprang Coricopat durch das Loch des Netzes und rammte Macavity. Der ließ Lynn fallen, und kämpfte mit Coricopat. Lynn bewegte sich und öffnete ihre Augen. Sie sah Coricopat kämpfen und mit einer gewanten Bewegung war Lynn schon wieder im Kampf. Macavity wehrte sich mit aller Kraft, aber Lynn und Coricopat hielten zusammen und waren in einer Einheit stärker als Macavity. Denn nichts ist stärker und verbindet einen mehr als Freundschaft und gegenseitiges Vertrauen. Lynn und Coricopat richteten Macavity schlimm zu. Sein Fell war rot und glänzte vom Blut. Er schüttelte die beiden Jellicles mit aller Kraft ab und verschwand mit einer starken Windböe. Seine Anhänger verschwanden ebenfalls. Lynn und Coricopat standen da, übersät mit Kratzwunden und blauen Flecken, aber sie lachten. Der Stamm der Jellicles kam aus den Verstecken und freuten sich, dass Macavity endlich verschwunden ist. Aber da flog ein Pfeil aus dem Nichts hervor und traf Coricopat an der Schulter und er knickte ein. ,,CO'ICO !!!'' schrie Lynn und stürzte auf Coricopat zu. Der lag auf dem Boden und krümmte sich vor Schmerz. Lynn zog den Pfeil heraus und rannte zu ihrer Höhle. Die Gumbi lief ebenfalls weg. Nach ein paar Augenblicken kam Lynn wieder, in der einen Hand hatte sie getrocknete Kräuter und legte sie auf Coricopats Wunde. Die Gumbi erschien auch wieder und legte einen Verband an, die Kräuter dadrunter. Lynn hatte ihre Angst vollkommen vergessen und arbeitete mit der Gumbi zusammen. Coricopat atmete nicht. ,,Co'ico, atme ! Blita !'' flehte Lynn und versuchte die Sprache der Jellicles zu reden. Sie legte ihm ihre Hände über Mund und Nase. ,,Du erstickst ihn ja !!!'' rief die Gumbi und wollte Lynn von Coricopat wegreißen, aber Old Deuteronomy hielt sie zurück. ,,Sie weiß, wass sie tut. Lass sie.'' sagte er. Lynn schloss die Augen und konzentrierte sich vollkommen auf Coricopat. Da öffnete er seine Augen und atmete auf. Lächelnd lehnte sich Lynn zurück. Rum Tum Tugger kam nach vorne und trug Coricopat in das Haus der Gumbi und legte ihn unter der Aufsicht von der Gumbi auf eine mit Fellen bedeckte Liege. Lynn kniete daneben. Coricopat rührte sich nicht, aber man hörte seinen regelmäßigen Atem. Minute um Minute saß Lynn neben ihn. Coricopat war eingeschlafen, als die Gumbi eintrat. ,,Komm Lynn, du musst was essen. Bitte. Komm.'' Sie ließ sich von der Gumbi hinausführen. Lynn warf noch einen letzten Blick auf Coricopat, dann wand sie sich um und trat mit der Gumbi ins Freie, wo sie in das Sonnenlicht blinzelte. ,,Bomba, bring Lynn erstmal zu dir und lenk sie ab und gib ihr auch was zu essen.'' bat die Gumbi Bombalurina. Diese führte Lynn in ein Haus aus alten Kisten. Da aßen sie zusammen einen Wasserrattenspieß und Lynn zeigte Bombalurina, wie man wunderschöne Bilder zeichnet. Lynn zeichnete Bombalurina mit Rum Tum Tugger zusammen vor dem Sonnenuntergang und schenkte es ihr. Als es dämmerte, schlich Lynn sich hinaus aus dem Haus und schaute sich blitzschnell wie ein wachsames Tier um. Niemand achtete auf sie und sie huschte zum Haus der Gumbi. Die stand am Bett von Coricopat und strich ihm über die Stirn. ,,Komm, Corico, ess was, es wird dir gut tun !'' Lynn hörte die eindringliche Stimme der Gumbi. ,,Nein, ich.....ich habe keinen Hunger.'' antwortete Coricopat. Lynn kam näher. Als sie sprach, konzentrierte sie sich. ,,Co'ico, blitte, ess was, dann wirs' do wider geßund.'' Ihre Aussprache war schrecklich, aber man verstand sie. Coricopat richtete sich leicht auf. Am Eingang stand Lynn, mit einem Lächeln auf ihren Lippen. Dann lachte sie, ihr feines, silbriges Lachen, und kam näher. Die Gumbi drehte sich um und ging hinaus, aber drehte sich mit einem glücklichem Lächeln auf den Lippen nochmal um, bevor sie verschwand. ,,Co'ico, mi enja, bi' do wieder geßund ?''fragte Lynn und sprach schon deutlich besser. ,,Bald, Lynn, können wir wieder zum See im Wald gehen und schwimmen. Und wir können Ma und Pa besuchen.'' antwortete Coricopat und nahm Lynn in die Arme. Lange Zeit saßen sie da so, bis Lynn sich wieder aufrichtete. ,,Co'ico hat sieben Leben.'' trällerte Lynn fröhlich. Coricopat lachte. Langsam wurde es dämmrig und Lynn verabschiedete sich von Coricopat und ließ ihn allein. Bevor das schwächer werdende Sonnenlicht sie verschluckte, wante Lynn sich noch einmal um und lächelte Coricopat an. Dann verschwand sie. ,,Na Corico, und jetzt kann ich ja mal deine Wunde ansehen.'' Die Gumbi trat en und Coricopat stöhnte auf. ,,Na Lynn, wie geht es Coricopat ?'' fragte Old Deuteronomy, als Lynn aus dem Haus kam. ,,Gut.'' sagte sie nur und ging zu ihrer Höhle, wo das Brett immer noch vor dem Eingang stand, aber der Bann von Mr. Mistoffelees war verschwunden und Lynn konnte ohne Probleme das Brett wegschieben und eintreten. Ihr Körbchen lag verlassen da, nur eine kleine, ihr wohlbekannte Meise pickte auf der silbernen Decke im Körbchen herum. ,,Uria !!!'' rief Lynn freudig und sprang ins Körbchen. Die Meise Uria flog auf den geflochtenden Rand und zwitscherte. Lynn konnte die Sprache der Vögel. Ich übersetzte mal das Gezwitscher, so dass man es versteht. ,,Lynn, wo warst du ? Ich habe dich die ganze Zeit gesucht !!!'' ,,Uria, es tut mir Leid, aber ich habe etwas Geniales erlebt, da hab ich dich vollkommen vergessen ! Ich habe meinen Enja gefunden !'' ,,Toll.'' zwitscherte Uria "begeistert". ,,Danke für die Aufmerksamkeit, sehr nett.'' sagte Lynn beleidigt. Dann fügte sie noch eine Tonfolge hinzu, die soviel bedeutete, wie : Wenn du nichts Gescheites mehr weißt, kannst du verschwinden. ,,Sorry Lynn, bitte, ich habe es nicht so gemeint.'' pfiff Uria und ließ den Kopf hängen. ,,Oh ich muss los, ich muss beim Nestbau helfen.'' Mit diesen Worten flatterte Uria vom Tisch hinaus aus der Höhle und ließ Lynn allein. Lynn lachte und sprang auch aus ihrer Höhle und fing die Ratte, die vor ihrer Tür rumlungerte. Als sie die Ratte zu einer Rattensuppe verarbeitet hatte, setzte sie sich in ihr Körbchen und fischte sorgsam den Rattenschwanz aus ihrem Teller. Dann begann sie zu essen. In schnellen, kleinen Happen verschlang sie die Suppe in kürzer Zeit. Es schmeckte langweilig, ohne geschmackliche Höhepunkte, aber für Lynn war es genug. Bald hatte sie die Schüssel leer und bis auf den letzten Rest ausgekratzt. Durch ein kleines Loch im Fels schien ein Sonnenstrahl wie flüssiges Licht auf die unebene Holzfläche des Tischen. Lynn hielt ihre Hände darunter und beobachtete die verschiedenen, kleinen Strahlen, wie sie sich drehten. Das goldene Licht war ein Bote eines wunderschönen Morgens. Vorsichtig schaute sie sich schnell um und wollte gerade zum Wald gehen, als sie hinter sich einen Ruf hörte. ,,Lynn !!!'' ,,CO'ICO!!!!!!!'' Überglücklich stürzte Lynn sich in die Arme von Coricopat, der, geheilt, am Ende des kleinen Pfades, der zu Lynns Höhle führte, stand. Sie umarmten sich lange. Lynn weinte vor Glück und Coricopat lachte. ,,Du bist gesund !'' ,,Ist es dir jetzt erst aufgefallen, Lynn ? Du sprichst ja wie wir !'' ,,Ja, während du weg warst, habe ich gelernt und jetzt kann ich eure Sprache auch !'' sagte Lynn überglücklich. ,,Komm mit zum See !'' Lynn zog Coricopat in den Wald. Da preschten sie über den Waldboden und sprangen über Äste. Lynn bremste abrupt vor dem See, aber Coricopat konnte nicht mehr anhalten und fiel in den See. Lynn sprang hinterher und bald waren sie klitschnass und bespritzten sich mit Wasser. Lynn wischte sich das Wasser aus den Augen und stieg aus dem See. ,,Co'ico, soll ich dir einen Platz zeigen, den nur ich kenne ? Ich nenne ihn "Klippe des Meeres". Komm !'' Coricopat folgte Lynn, die schon wieder los gerannt war und holte sie schließlich ein. An ihnen flogen Bäume, Büsche, Äste und Tiere vorbei. Ein Schwarm Blaumeisen schwirrte um sie herum und Lynn pfiff einer Meise, nämlich Uria, etwas zu. Lynn sprang durch eine grüne Wand. Coricopat folgte und er musste scharf bremsen, um nicht herunter zu fallen. Vor ihm bot sich ein wunderschöner Ausblick über das "Meer des Ursprungs", wie es genannt wurde. Es war ein klarer Tag und man konnte unten an der Klippe Delfine spielen sehen. Zur linken Seite war ein Strand zu sehen, wo die jungen Jellicles immer spielten. Lynn blickte mit verträumten Augen auf das Meer hinaus. ,,Es ist wunderschön, nicht war ?'' flüsterte sie ehrfürchtig. ,,Ja, du hast Recht. Es ist fantastisch.'' hauchte Coricopat und streckte seinen Arm zur Sonne aus, als wolle er sie vom Himmel holen. Lynn wurde traurig. ,,Hier war ich das letzte Mal mit meinen Eltern.'' Ihr körper bebte, als sie anfing zu weinen. Coricopat nahm sie in den Arm. Lynn schaute ihm in die Augen. Dann drehte sie sich um, stellte sich an die Spitze der Klippe und breitete ihre Arme aus. Coricopat legte seine Arme um ihren Hals und legte seinen Kopf auf ihre Schulter. Lynn begann zu singen. Das Echo wurde von den Klippen zurückgeworfen und schien sich um die beiden zu drehen. ,,KANNST DU SPÜREN WIE DIE LIEBE UNS VERBINDET ? FÜHLST DU GEMEINSAMKEITEN ? KANNST DU SINGEN, WIE DIE STIMMEN IN DEN KLIPPEN ? KANNST DU MALEN WIE DIE NATUR ?'' ________________________________________________________________________ Falls hier jemand das Buch "Nell" kennt, die Geschichte ist von dem Buch etwas abgeguckt. (sorry dass das so aussieht ich weiß auch nicht wie man das wegbekommt)

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